One Billion Rising – Gewalt an Frauen und Mädchen beenden

One Billion Rising (OBR) (englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“) ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Am 14. Februar – dem Valentinstag – demonstrierten vom Nachmittag bis in den Abend hinein viele Menschen auf dem Münchner Marienplatz. Seit Jahren unterstützt Claudia Stamm als Landtagsabgeordnete und auch als Vorsitzende der Partei mut die Initiative. Da sie selbst verhindert war, hielt Marion Ellen (Pressesprecherin von mut) ihre Rede, die wir hier zum Nachlesen veröffentlichen.

Rede von Claudia Stamm anlässlich der Kundgebung zu „One Billion Rising“ am 14. Februar in München

Marion Ellen bei One Billion Rision in München

Marion Ellen – Pressesprecherin von mut – hält auf der Kundgebung für „One Billion Rising“ auf dem Münchner Marienplatz eine Rede in Vertretung für Claudia Stamm

 

 

Liebe Frauen, liebe Männer, liebe alle,

zunächst: Ich bedauere es sehr, dass ich heute – am 14. Februar nicht mit Euch und Ihnen tanzen kann –ONE BILLION RISING gibt wirklich immer Kraft und Schwung – ein positiver Impuls für die Tage darauf, für das, was danach kommt.

Die me-too Debatte war überraschend. Es war überraschend, dass so viele überrascht waren. Dass so viele überrascht waren, dass so viele Frauen von Gewalt betroffen sind.

Ich frage mich, was glauben den diejenigen, die überrascht waren, woher die Zahlen in den Internationalen Studien kommen: Jede Dritte Frau ist schon von Gewalt betroffen gewesen. Und was ich wirklich unerträglich fand!

Egal, wie man oder frau „me too“ bewertet… Aber die Idee war doch eben: Die Frauen, die betroffen sind oder waren, sichtbar zu machen – durch ein „me too“. Wenn ich mir aber die Diskussionen in den sogenannten sozialen Medien angeschaut habe, dann haben da wieder die Männer verlangt, dass die Frauen dies legitimieren, ihre Geschichte erzählen.

Nein, so war es nicht gedacht, dass Frauen sich wieder vor Männern rechtfertigen müssen.

„Me Too“ – das sollte reichen.

Es geht uns darum, Missstände aufzuzeigen – „Missstände“, eigentlich ein viel zu kleines Wort, um das, was es hier geht – denn es geht um nichts weniger als um die Würde des Menschen – in Artikel eins, heißt es: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Die Wahrheit ist aber: Viele, sehr viele Frauen sind Opfer von Gewalt, von physischer, sexueller, psychischer Gewalt. Opfer männlicher Gewalt.

Ja, es gibt auch Gewalt von Frauen an Männern. Ja, es gibt auch Gewalt von Frauen an Frauen. Ja, es gibt auch Gewalt von Frauen an Kindern.

Aber – dies in diese Debatte zu bringen, ist der Versuch die Debatte im Keim zu ersticken (oder zu beenden). Und dies ist bisher auch immer wieder und allzu oft geglückt. Ausgerechnet in dieser Debatte kommt man plötzlich auf Gleichstellung zu sprechen “dass Frauen auch… “

Und hier kommt ein Exkurs von mir [Anm. Marion Ellen], von der Pressesprecherin der neu gegründeten Partei mut:

Ich bin jetzt im neunten Jahr Schöffin. In all diesen Jahren komme ich nicht mal auf 1 weibliche Angeklagte pro Jahr. Dies ist meine persönliche Statistik.

Die offizielle besagt, dass in 2017 zum Stichtag 31 August gut 64.000 Personen inhaftiert waren, davon 3 800 Frauen. Also nicht einmal 6 %. 94% der verübten Verbrechen, die mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden, werden von Männern begangen.

Wer Frauen vor Gewalt schützen möchte, wer dies wirklich tun will, muss eine Debatte darüber führen, warum 94% der Täter Männer sind. Er muss nicht drüber reden, welche Nationalität die Täter haben sondern warum es Männer sind.

Ab hier spricht wieder die Landtagsabgeordnete Claudia Stamm – und aber natürlich auch ich als Marion Ellen. Gemeinsam sagen wir laut und deutlich – dafür tritt auch die neue Partei mut an:

Wir wollen nicht mehr akzeptieren:
dass Gewalt gegen Frauen so alltäglich ist;
dass Gewalt an Frauen so verharmlost – nahezu akzeptiert wird!

Wir wünschen euch und Ihnen einen Wunder-vollen Tag heute. Tanzt gemeinsam! Und dass unser Kampf für Frauenrechte so bunt, und fröhlich – weit über den Valentinstag hinaus zu hören und zu spüren ist.

Lasst uns gemeinsam die Ketten sprengen!


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